Interview von Sybil Moos

Lony Jost, 90jährige Oberwänglerin…
Ich bin mit ihr zu einem Interview verabredet, das ich mit ihrer Erlaubnis auch aufnehmen darf.
Ich bin beeindruckt, als Lony mir mit einem herzlichen Lächeln die Tür öffnet. Sie wirkt fit und überhaupt nicht so, wie ich mir eine 90-Jährige vorstelle. Lony ist “putzmunter”, wie sie selbst sagt, und das sieht man ihr auch an.
Als Dreijährige ist sie 1937 mit ihren Eltern und Geschwistern nach Oberwangen gekommen. Sie wuchs im Wöscherstock auf und lebte dort bis zu ihrer Heirat. Das war damals üblich. Sie und ihre Familie waren im Vereinsleben von Oberwangen sehr aktiv.
Lony war in mehreren Vereinen in Oberwangen aktiv. Sie war auch 6 Jahre lang Präsidentin des Landfrauenvereins.
Bei einem Tanzabend des Turnvereins an Silvester 1956 lernte Lony ihren Peter kennen. Sie hat, wie man sagt, “meh het übere Mischtstock ghürate”. Nach der Heirat zogen sie und Peter in das Elternhaus von Peter Jost. Dort haben sie ihre Familie gegründet und den Dachdeckerbetrieb erfolgreich weitergeführt. 60 Jahre lang haben sie Freud und Leid miteinander geteilt.
Heute hält sich Lony mit der täglichen Hausarbeit, “Cherlis” und Terminen fit. Sie besucht regelmässig kirchliche Anlässe und hat ihre Ferienwoche für dieses Jahr im Juli bereits gebucht. Auch der Wangenmärit im August steht schon in ihrem Kalender.
Lony hat eine positive Lebenseinstellung, wirkt sehr bescheiden und ist dankbar für ihre Familie, ihre Freunde und ihre Gesundheit. “Es ist ein Geschenk des Himmels”, sagt sie, dass es ihr so gut geht. Lony Jost hat mich sehr beeindruckt und ich finde ihre Lebensgeschichte spannend. Es hat mir sehr viel Spass gemacht, ihr zuzuhören und dieses kurze Video zu drehen.
